Von Kopfschmerzen und dem Wunsch, den Führerschein zu machen

Von Darius M., Schüler der 11. Klasse

Der Führerschein

Kurz vor Vollendung meiner Volljährigkeit habe ich begonnen, meinen Führerschein zu machen. Bei dem Praxisteil stellte ich fest, dass es mir erheblich schwer fällt, mich auf das Lenken konzentrieren zu können, während ich gleichzeitig das Gas- oder Bremspedal bediene und zusätzlich mit einem Blick in den Rückspiegel auf den hinter mir liegenden Verkehr achten muss. Katharina testete zugrunde liegende frühkindliche Reflexe, die wir an mehreren Terminen und auch mit Übungen, die ich zu Hause machen sollte, ausbalancierten. Auch fiel es mir schwer, mich beim Rückwärtsfahren auf die Geschehnisse konzentrieren zu können, Anweisungen meines Fahrlehrers nahm ich während dessen kaum wahr, ich brauchte absolute Ruhe und es brachte mich dennoch irgendwie durcheinander. Auch hier balancierten wir den zugrunde liegenden Stress aus.

Für den theoretischen Teil haben wir mein Selbstvertrauen und das „sich aufs eigene Gefühl verlassen zu können“ gestärkt, was mir für die theoretische Prüfung eine große Hilfe war – ich vertraute meinem Gefühl, wenn ich die richtigen Antworten angekreuzt hatte und behielt bei der Gegenkontrolle gleichzeitig den Überblick, falls ich mich korrigieren musste.

Die Führerschein-Prüfung habe ich bei meinem ersten Versuch bestanden. Ich bin sehr glücklich darüber mit 17 Jahren an der Seite meines Vaters schon Auto fahren zu dürfen. So freue ich mich schon wahnsinnig darauf im Sommerurlaub meinen Vater bei der langen Anreise nach Österreich unterstützen zu können und natürlich auf das Fahren durch diese atemberaubende schöne Landschaft. Dafür bin ich Dir, Katharina, sehr, sehr dankbar. Ohne deine Hilfe hätte ich es nie geschafft!

Desweiteren reagierte ich sehr empfindlich auf plötzliche laute Geräusche, auch konnte ich die Richtung, aus der sie kamen, nicht genau zuordnen, was jedoch im täglichen Leben und auch im Straßenverkehr sehr wichtig ist. Solche Situationen führten dazu, dass ich innerlich Stress aufbaute, Kopfschmerzen bekam und meine Muskeln blockierten. Dank der Balancen kann ich jetzt im Alltag gelassen und ruhig bei meinen Aufgaben bleiben, wenn es mal wieder plötzlich laut um mich herum wird.

Die Lehrer

Jeder Schüler kennt das Problem: bei dem einen Lehrer macht der Unterricht Spaß, bei dem anderen nicht. Und dabei liegt das nicht immer an dem Unterrichtsfach selbst. In meinem Fall war es z.B. so, dass ein Lehrer an meiner Schule eine für mich nervig klingende Stimme hatte. Zwar konnte ich dem Unterricht folgen und mit meinen Ergebnissen war ich auch zufrieden, jedoch strengte mich das Fach so an, dass ich am Ende komplett übermüdet aus dem Unterricht ging. Der durchgeführte Muskeltest ergab, dass mich die Tonhöhe der Stimme dieses Lehrers anstrengte, meine Muskeln schalteten bei einer bestimmten Frequenz einfach ab. Ich konnte mich noch so sehr bemühen, dem von Katharina auf meine Arme ausgeübten Druck standzuhalten, es gelang mir nicht. Seit der daraufhin durchgeführten Balance kann ich nun hellwach dem Unterricht dieses Lehrers folgen, ich bleibe in meiner Energie, es ist ein tolles Gefühl.

Für all diese bisher gemachten Erfahrungen bin ich Dir sehr dankbar, Katharina. In der Schule läuft alles prima für mich. Den Führerschein fürs Auto habe ich schon und den fürs Motorrad werde ich jetzt auch noch machen. Als Schüler der 11. Klasse sehe ich zuversichtlich in meine Zukunft, denn ich weiß ja, dass wie auch immer gearteter Stress von Dir gezielt aufgespürt wird und nach den Balancen dann auf einmal alles wie am Schnürchen läuft 🙂

Viele Grüße, Darius, 17 Jahre.


Liebe Katharina,

Allen von Darius beschriebenen Terminen durfte ich beiwohnen und habe versucht zu unterstützen, wenn es nötig war. Es macht mir immer wieder großen Spaß, ihn bei Dir erleben zu dürfen und auch zu sehen, dass er die verabredeten Termine ausnahmslos gerne wahrnimmt und sich dabei gedanklich so toll vorbereitet, sodass ihr immer gleich mit der „Arbeit“ beginnen könnt.

Nun, den Führerschein zu machen, war sein gestecktes Ziel. Was habt ihr beiden gearbeitet, aufgedeckt und ausbalanciert. Darius war mit Begeisterung dabei, ihr habt viel gelacht und dabei eine Menge bewegt und aufgelöst.

Alles fing damit an, dass er keine Kopfschmerzen mehr haben wollte, wenn er Auto fährt. Das liegt nun schon eine zeitlang zurück – aber dies war der ursächliche Grund für sein Kommen. Um es kurz zu machen, Hintergrund seiner Kopfschmerzen war u.a. der noch vorhandene optische Mororeflex, der dazu führte, dass seine Augen Entgegenkommendes nicht fixieren konnten. Diesen Reflex entstressten wir. Und dann ging es weiter mit dem, wie Darius oben erzählt …

Seit gestern nun ist er stolzer Besitzer des Führerscheins für Begleitetes Fahren – er ist noch nicht volljährig. Liebe Katharina, auch wenn ich keine Expertin bin, kann ich mit Sicherheit sagen, dass er den Führerschein ohne Deine vorbereitende, tiefgreifende und nachhaltige Unterstützung niemals geschafft hätte, denn die Grundvoraussetzungen waren einfach nicht gegeben!

Ja, er ist unglaublich stolz auf seine Leistung und wir Eltern sind unglaublich stolz auf ihn, weil er so beharrlich dran bleibt und mit Deiner Unterstützung seinen Wünschen und Zielen Taten folgen lässt. Du machst ihm Mut, gibst ihm Kraft und zeigst ihm, dass man alles schaffen und so viel bewegen kann, wenn man seine Ziele im Auge behält und dafür kämpft.

Toll, dass es Dich gibt! Wir wissen Deine Arbeit sehr zu schätzen und wir hoffen, mit diesen Zeilen auch anderen Menschen Mut zu machen, die Dinge, die einen stressen, einmal zu beleuchten. Es lohnt sich auf jeden Fall!

Dir mein herzlichstes Dankeschön, Sabine


Copyright: Katharina Otto

Von Darius und Sabine (Mai 2017).
Die Verfasser sind der Heilpraxis für Psychotherapie bekannt.

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