Erfolgsmeldungen – oder was Angst vorm Zahnarzt mit Hoppe-Reiter zu tun hat?

Von A. M. , Mutter von 3 Söhnen

Mein 5-jähriger Sohn Oscar – ich habe ihn immer als verträumt und gemütlich beschrieben – war seinen Erzieherinnen wegen seiner nur gering entwickelten Fein- und Grobmotorik, schwachem Tonus und extrem zurückhaltendem Ausdruck und Sozialverhalten aufgefallen. Sie empfahlen Ergo-Therapie, was auch nach Konsultation eines Spezialisten im Januar 02 bestätigt wurde. Nach 2 Monaten auf der Warteliste hatten wir einen festen Platz in einer Praxis für Ergo-Therapie in unserer Nähe. Oscar geht seither zweimal pro Woche mit Begeisterung hin. Bei allem guten Willen und ersten Fortschritten hatte ich aber das Gefühl, dass er noch weiterer Unterstützung bedarf.

So wandten wir uns an die Kinesiologin Katharina Otto, die mir wegen ihrer besonderen Kenntnisse in der Balance frühkindlicher Reflexe empfohlen wurde. In der besonders freundlichen und kindgerechten Atmosphäre hatte Oscar keinesfalls das Gefühl „krank“ oder „falsch“ zu sein – es war eher wie ein Spiel. Mit „Hoppe-Reiter“ wurde getestet und auf diese Erfahrung des Sich-fallen-lassens eine kinesiologische Balance vorgenommen. Katharina überprüfte viele Muskeln und hielt so lange verschiedene Punkte an Oscars Körper, bis alle Muskeln gleichmäßig stark waren – der sogenannte Moro-Reflex wurde damit korrigiert. So einfach. Dann ging Oscar nebenan spielen und ich bekam die Zusammenhänge von Reflexen, Entwicklung, Wahrnehmung und Handlung erklärt.

Bei manchen Balancen empfiehlt es sich, die „Korrektur“ auch an den Eltern, entweder stellvertretend für das Kind oder direkt, sozusagen „in eigener Sache“ durchzuführen. Nun stellte sich Katharina dicht hinter mich und bat mich, mich nach hinten fallen zu lassen. Sie war nur 5 cm von mir entfernt und trotzdem bekam ich panische Angst (zu stürzen, fallen, sterben, die Kontrolle zu verlieren u.v.m.). Offensichtlich war auch bei mir eine Balance des Moro-Reflexes dringend nötig und ebenso schnell erledigt, wie zuvor bei Oscar. Danach überprüften wir die Korrektur, indem Katharina – und sie ist gut 2 Köpfe kleiner als ich – mich mit größerem Abstand, anfangs etwa 30 cm, bat auf Kommando locker nach hinten fallen zu lassen. Darauf machte sie 14-Muskelbalancen. Zu guter Letzt stand sie 1,70 m von mir entfernt!!! Und ich ließ mich lachend und voller Vertrauen fallen. Ich ahnte, spürte gleich, dass dieses Erlebnis besondere Auswirkungen auf mich haben würde:

Auf diese Weise und beinahe nebenbei bin ich eines meiner größten Probleme überhaupt losgeworden: solange ich denken kann, sind Zahnarzttermine ein Alptraum für mich gewesen, weil die Spritzen nicht wirken, die Angst nicht zu zügeln ist, der Kreislauf zusammenbricht, die Schmerzen unerträglich sind und tagelang anhalten. Sogar Vollnarkosen – wie bei mehreren Operationen erlebt – wirken bzw. wirkten kaum. Doch nun, nach der Korrektur des Moro-Reflexes (der wohl auch im übertragenen Sinne etwas mit „fallenlassen“, „loslassen“ zu tun hat) ist alles kein Problem mehr. Auch meine Zahnärztin ist begeistert, weil wir oft ohne oder mit nur einer halben (anstatt bis zu 8 wie früher) Betäubungsspritze auskommen. Ich kann das jetzt schon beurteilen, weil ich in der Zwischenzeit eine 6-gliedrige Brücke angepasst und eingesetzt bekommen habe. Natürlich tut Bohren und Schleifen immer noch weh, aber ich kann mich heute besser entspannen, die Spritze annehmen und mich nach einem kurzen Schmerz auch wieder beruhigen.

Bereits nach dem ersten Termin zeigten sich bei Oscar deutlich erste Veränderungen. Alle 4 Wochen haben wir nun einen Folgetermin. Die Ergo-Therapeutin bestätigte mir, dass Oscar ungewöhnlich gute und schnelle Fortschritte mache, die Therapie also optimal unterstützt wird. Auch bei unserem zweiten Termin, der dem Festhalten, Behalten, dem Pinzetten-Griff oder auch sogenannten Palmar-Reflex gewidmet war, zeigte sich, dass ich die Balance ebenso nötig hatte, wie mein Sohn. (Übrigens ebenfalls ein sehr spaßiger Test, bei dem wir um Spielzeugautos rangelten.) Nun kann er festhalten, was, wie und solange er will und ich werde nun zukünftig selber entscheiden, was ich behalte und was ich hergebe. Seit Oscar nun einen Buntstift richtig greifen kann, ist er z.B. in der Lange, sauber auszumalen, Formen besser wahrzunehmen und auch wiederzugeben. Auch für Familienangehörige und Erzieherinnen ist offensichtlich:

Mein Sohn ist nun frech wie Oscar, munter und ausdauernd, malt und puzzelt geschickter und öfter als früher, wird mutiger und kraftvoller beim Klettern und endlich klappt es auch mit dem Roller! Er ist gelöst und zunehmend selbstsicher. Er behauptet sich immer klarer gegen seine Brüder und die Mitspieler im Kindergarten. Ich kann ihm dabei zusehen, wie er so manchen Entwicklungsschritt der vergangenen Jahre aufholt! Das ist klasse!

Wegen beider Behandlungserfolge bin ich sehr froh, erleichtert, dankbar und immer noch ein wenig erstaunt. Da lacht das Mutterherz!


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Von A. M., Juni 2002. Die Verfasserin ist der Heilpraxis für Kinesiologie bekannt.

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